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SAP Cloud-Dienste

Sascha Perkuhn • Okt. 16, 2024

Wie CPI, SAP Cloud Platform, SuccessFactors & Co. die SAP-Welt für den Kunden verändern und was das für die IT bedeutet

Mit der Einführung von SAP Cloud-Diensten wie der SAP Cloud Platform (SCP), SAP Cloud Platform Integration (CPI), SuccessFactors und anderen Cloud-basierten Lösungen hat SAP die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Geschäftsprozesse steuern und anpassen, nachhaltig verändert. Während traditionelle SAP-Systeme größtenteils On-Premise betrieben wurden und umfangreiche Inhouse-Infrastrukturen sowie Entwicklungsanpassungen erforderten, hat die Cloud die Landschaft stark verändert. Sie bietet schnellere Anpassungsmöglichkeiten, reduzierte Infrastrukturanforderungen und regelmäßige Updates. Doch dieser Wandel bringt nicht nur Vorteile, sondern stellt Unternehmen und IT-Abteilungen auch vor neue Herausforderungen.

Dieser Beitrag wirft einen umfassenden Blick darauf, wie SAP Cloud-Dienste die SAP-Welt verändern, welche neuen Anforderungen an das Know-how gestellt werden und welche Auswirkungen dies auf die IT-Abteilungen hat – insbesondere im Hinblick auf Kosten-Nutzen-Analysen, Anpassungsfähigkeit der Lösungen und Entwicklungszeiten.



1. Der Übergang von On-Premise zu Cloud: Ein Paradigmenwechsel für Kunden

Früher hatten SAP-Kunden die vollständige Kontrolle über ihre Systeme, da SAP ERP und andere Module als On-Premise-Lösungen implementiert wurden. Unternehmen investierten in eigene Hardware, Server und IT-Infrastrukturen, um SAP zu betreiben. Dies ermöglichte ihnen zwar die vollständige Anpassung ihrer Systeme, brachte aber auch hohe Kosten für die Implementierung, Wartung und laufende Updates mit sich.

Mit der Einführung von SAP Cloud-Diensten wurde dieser traditionelle Ansatz in Frage gestellt. Cloud-Lösungen bieten Unternehmen eine zentrale Plattform, die über das Internet zugänglich ist und in der sie ihre Prozesse automatisieren, anpassen und skalieren können, ohne sich um die darunterliegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Doch dieser Wechsel zur Cloud hat nicht nur die technische Landschaft, sondern auch das Anforderungsprofil an IT-Fachkräfte verändert.

Ein Beispiel hierfür ist SuccessFactors, SAPs Cloud-basierte Lösung für das Human Capital Management (HCM). Während Unternehmen früher SAP HCM On-Premise betrieben und tiefgreifende ABAP-Anpassungen vornehmen konnten, bietet SuccessFactors eine standardisierte und eingeschränktere Anpassungsfähigkeit. Dies hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die IT-Abteilungen bei der Umstellung von On-Premise auf Cloud verstehen müssen.


2. Die Anforderungen an das Know-how: Kein klassisches ABAP mehr

Mit der Umstellung auf Cloud-Lösungen ändern sich die Anforderungen an das technische Know-how in der IT-Abteilung erheblich. Während in der klassischen On-Premise-Welt ABAP (Advanced Business Application Programming) die zentrale Programmiersprache für die Entwicklung von Erweiterungen und Anpassungen war, müssen sich IT-Abteilungen nun auf neue Technologien und Programmiersprachen einstellen.

  • SAP Cloud Platform (SCP): In der Cloud wird nicht mehr ausschließlich ABAP genutzt, sondern Technologien wie Java, JavaScript, Node.js oder HTML5 werden für die Entwicklung von Erweiterungen und Applikationen verwendet. Dies erfordert ein völlig anderes Skillset als das klassische ABAP-Know-how.
  • Eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten: Besonders bei Cloud-basierten Lösungen wie SuccessFactors gibt es jedoch einige Einschränkungen in Bezug auf Anpassungen. Während On-Premise-Lösungen tiefgreifende individuelle Anpassungen ermöglichten, sind Cloud-basierte Lösungen stärker standardisiert. Dies bedeutet, dass Unternehmen in SuccessFactors nicht die gleiche Flexibilität wie bei SAP HCM On-Premise haben. Anpassungen sind in der Regel auf Konfigurationen und kleine Erweiterungen beschränkt. Diese Einschränkung besteht, um die Integrität der Cloud-Lösung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Updates und Upgrades reibungslos durchgeführt werden können.


Warum sind die Anpassungen in der Cloud eingeschränkt?

Der Hauptgrund liegt in der Standardisierung und Automatisierung der Cloud. Cloud-Lösungen wie SuccessFactors werden regelmäßig und automatisiert aktualisiert. Damit diese Updates reibungslos und ohne Unterbrechungen für alle Kunden weltweit durchgeführt werden können, müssen die Systeme standardisiert und homogen sein. Tiefgreifende Anpassungen, die den Code des Systems verändern, würden dieses Gleichgewicht stören und könnten zu Kompatibilitätsproblemen bei zukünftigen Updates führen. Aus diesem Grund begrenzt SAP die Anpassungsmöglichkeiten in der Cloud auf Konfigurationen und Erweiterungen, die über vordefinierte Schnittstellen (APIs) durchgeführt werden können.


Integration von Drittanbietern: Mit der Cloud steigen auch die Anforderungen an die Fähigkeit, SAP-Systeme nahtlos mit anderen Drittanbieter-Anwendungen zu integrieren. Lösungen wie SAP CPI (Cloud Platform Integration) spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie die Integration von Cloud-basierten Anwendungen mit bestehenden On-Premise-Systemen und anderen Cloud-Diensten erleichtern. IT-Fachkräfte müssen sich zunehmend mit diesen neuen Integrationstechnologien auseinandersetzen, da die bisherigen Integrationstools wie SAP PI/PO nicht immer ausreichen, um die Anforderungen der Cloud zu erfüllen.


3. Auswirkungen auf die IT: Kosten-Nutzen-Analyse

Die Kostenstruktur von SAP Cloud-Diensten unterscheidet sich deutlich von der klassischen On-Premise-Installation. Traditionell hatten On-Premise-Systeme hohe Initialkosten, da Unternehmen Hardware, Softwarelizenzen und IT-Infrastrukturen erwerben mussten. Diese Investitionen wurden durch regelmäßige Wartung und Upgrades ergänzt, die ebenfalls kostspielig und zeitaufwändig waren.

Mit der Cloud entfällt die Notwendigkeit, teure Hardware zu kaufen, da die Rechenleistung und Infrastruktur von SAP bereitgestellt werden. Unternehmen zahlen im Rahmen eines Subscription-Modells, was die finanziellen Belastungen gleichmäßiger verteilt. Die Cloud bietet dabei verschiedene Vorteile:

  • Skalierbarkeit: Unternehmen können je nach Bedarf skalieren und ihre Systeme dynamisch anpassen. Dies ermöglicht es, auf saisonale Schwankungen oder unvorhergesehene Geschäftsanforderungen schnell zu reagieren, ohne dass teure Hardware-Upgrades erforderlich sind.
  • Schnellere Implementierung: Cloud-Lösungen können in der Regel schneller implementiert werden, da sie auf vorkonfigurierten Umgebungen basieren und keine zeitaufwändigen On-Premise-Installationen erfordern. Dies reduziert nicht nur die Implementierungszeit, sondern auch die Kosten für die IT.
  • Automatische Updates: Ein großer Vorteil der Cloud ist die automatische Bereitstellung von Updates und Sicherheits-Patches. Unternehmen erhalten immer die neuesten Funktionen, ohne dass ein manuelles Upgrade erforderlich ist. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern minimiert auch das Risiko, dass Systeme veralten oder anfällig für Sicherheitslücken werden.

Allerdings bringt die Cloud auch neue Herausforderungen mit sich. Eine unzureichende Verwaltung der Cloud-Ressourcen kann die Kosten schnell in die Höhe treiben. Zudem müssen IT-Abteilungen sicherstellen, dass sie die richtigen Cloud-Services in der richtigen Menge nutzen, um unnötige Kosten zu vermeiden.


4. Entwicklungszeit für Anpassungen: Schneller und effizienter mit der Cloud, aber eingeschränkter

Einer der größten Vorteile der SAP Cloud-Dienste ist die schnellere Entwicklungszeit für Anpassungen. In der traditionellen On-Premise-Welt dauerten Anpassungen oft Wochen oder Monate, da die Entwicklung, das Testen und das Einspielen in die Produktionsumgebung aufwändig und zeitintensiv war. Dies war insbesondere bei maßgeschneiderten ABAP-Entwicklungen der Fall.

Mit der SAP Cloud Platform und anderen Cloud-Lösungen können Anpassungen schneller und effizienter vorgenommen werden. Die Cloud bietet eine Entwicklungsplattform, die es ermöglicht, Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen und diese direkt in die Produktivumgebung zu übertragen.

  • Niedrigere Entwicklungszeiten: Durch den Einsatz moderner Technologien und Low-Code/No-Code-Plattformen können Anpassungen schneller entwickelt und getestet werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, agiler auf Marktanforderungen und Kundenwünsche zu reagieren.
  • Standardisierte Erweiterungen: Wie bereits erwähnt, bieten Cloud-Lösungen wie SuccessFactors jedoch weniger Flexibilität bei maßgeschneiderten Anpassungen. Anpassungen sind auf Konfigurationen und Erweiterungen beschränkt, die über standardisierte APIs vorgenommen werden. Dies beschleunigt zwar die Entwicklungszeit, bedeutet aber auch, dass Unternehmen weniger Spielraum haben, um tiefgreifende, individuelle Anpassungen vorzunehmen.


5. Anpassungsfähigkeit der Lösung: Standardisierung vs. Flexibilität

Die Anpassungsfähigkeit von Cloud-Lösungen unterscheidet sich deutlich von den früheren On-Premise-Angeboten. Während Unternehmen früher in der Lage waren, ihre SAP-Systeme bis ins kleinste Detail anzupassen, bieten die Cloud-Lösungen eine höhere Standardisierung. Dies bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich.

  • Vorteile der Standardisierung: Die Standardisierung in der Cloud bedeutet, dass Unternehmen schneller von neuen Funktionen und Updates profitieren können, da alle Kunden die gleiche Version der Software nutzen. Dies reduziert die Komplexität der Anpassungen und stellt sicher, dass die Systeme stets auf dem neuesten Stand bleiben.
  • Nachteile der geringeren Flexibilität: Allerdings bedeutet die Standardisierung auch, dass Unternehmen weniger individuelle Anpassungen vornehmen können. Dies ist insbesondere bei SuccessFactors und anderen Cloud-Lösungen der Fall, wo tiefgreifende Änderungen am Code nicht erlaubt sind, um die Kompatibilität mit zukünftigen Updates zu gewährleisten.


Fazit: Neue Herausforderungen und Chancen durch SAP Cloud-Dienste

Die Einführung von SAP Cloud-Diensten hat die SAP-Welt nachhaltig verändert und bietet Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Systeme agiler, flexibler und kosteneffizienter zu gestalten. Doch dieser Wandel bringt auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf das technische Know-how und die Anpassungsfähigkeit der Systeme.

Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um mit den neuen Technologien der Cloud umzugehen. Gleichzeitig müssen sie sich bewusst sein, dass die Anpassungsmöglichkeiten in der Cloud stärker eingeschränkt sind als in der klassischen On-Premise-Welt.

Wenn Sie Unterstützung bei der Einführung und Optimierung von SAP Cloud-Lösungen benötigen, stehe ich Ihnen mit meiner Expertise zur Seite. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass Ihr Unternehmen die Vorteile der Cloud optimal nutzt und gleichzeitig die Herausforderungen erfolgreich meistert.

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Die Testautomatisierung im SAP-Umfeld hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von SAP-Lösungen und der Einführung moderner Testtools wie SAP Tricentis Testautomatisierung steht Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Testprozesse zu optimieren. Doch wie funktioniert Testautomatisierung im SAP-Umfeld? Wann ist sie sinnvoll, und wann verursacht sie nur unnötige Kosten und Aufwand? In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte der Testautomatisierung und geben einen Überblick darüber, für welche Unternehmen sich die Einführung lohnt – und wann es sinnvoll ist, noch zu warten. 1. Wie funktioniert Testautomatisierung im SAP-Umfeld? Testautomatisierung im SAP-Umfeld bezieht sich auf die Automatisierung von Testfällen, die zur Validierung von Geschäftsprozessen und Funktionen innerhalb eines SAP-Systems genutzt werden. Dies geschieht durch den Einsatz spezialisierter Software, die automatisch Testskripte ausführt, um zu überprüfen, ob bestimmte Geschäftsprozesse korrekt funktionieren. Frühere Lösungen wie SAP CBTA ermöglichten die Automatisierung einzelner Komponenten, indem Testskripte erstellt und wiederverwendet wurden. CBTA basiert auf der Automatisierung einzelner UI-Interaktionen und ist tief in SAP Solution Manager integriert, was die Testdurchführung in traditionellen SAP-Umgebungen effizient macht. In den letzten Jahren hat SAP seine Partnerschaft mit Tricentis intensiviert, einem der führenden Anbieter im Bereich Testautomatisierung, und bietet nun SAP Tricentis Testautomatisierung als Standardlösung an. Diese ermöglicht eine noch umfassendere und schnellere Testautomatisierung, indem sie sowohl UI-Tests als auch API-Tests abdeckt. Tricentis unterstützt auch den „Risk-Based Testing“-Ansatz, bei dem die wichtigsten Geschäftsprozesse priorisiert werden, um die Testressourcen auf die kritischen Teile der Anwendung zu konzentrieren. Was ist in der Vergangenheit passiert? In der Vergangenheit war Testautomatisierung im SAP-Umfeld oft schwierig und zeitaufwändig. Ältere Tools waren nicht in der Lage, die komplexen Geschäftsprozesse von SAP-Systemen effizient zu testen. Manuelle Tests waren daher die Regel, was zu hohen Kosten und langen Testzyklen führte. Mit der Einführung moderner Tools wie Tricentis und den verbesserten Integrationen in SAP-Systeme haben sich jedoch die Möglichkeiten stark erweitert. Testzyklen können verkürzt und gleichzeitig die Qualität und Stabilität der SAP-Lösungen verbessert werden. 2. Nutzen der Testautomatisierung Der größte Vorteil der Testautomatisierung im SAP-Umfeld ist die Effizienz. Automatisierte Tests können wiederholt ausgeführt werden, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Dies ist besonders nützlich, wenn regelmäßig Updates, Patches oder neue Releases implementiert werden. Die wichtigsten Vorteile der Testautomatisierung sind: Zeitersparnis: Automatisierte Tests können in einem Bruchteil der Zeit ausgeführt werden, die für manuelle Tests erforderlich wäre. Dies verkürzt Testzyklen erheblich und ermöglicht eine schnellere Markteinführung von Updates und neuen Funktionen. Verbesserte Testabdeckung: Durch die Automatisierung können weitaus mehr Tests in kürzerer Zeit durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass Unternehmen eine größere Abdeckung ihrer Geschäftsprozesse erreichen können, was die Gesamtqualität der Software verbessert. Wiederholbarkeit und Konsistenz: Automatisierte Tests können beliebig oft wiederholt werden, was besonders in großen, komplexen SAP-Landschaften von Vorteil ist. Die Konsistenz der Testergebnisse wird durch die Automatisierung sichergestellt, da menschliche Fehler eliminiert werden. Frühes Erkennen von Fehlern: Durch die frühzeitige und regelmäßige Durchführung automatisierter Tests können Fehler früher im Entwicklungsprozess erkannt und behoben werden. Dies spart Kosten, da Fehlerbehebungen zu einem späteren Zeitpunkt in der Regel teurer sind. 3. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Testautomatisierung Obwohl die Vorteile der Testautomatisierung offensichtlich sind, gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit sie erfolgreich in einem Unternehmen implementiert werden kann. Testautomatisierung ist kein Allheilmittel und erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen: Stabile Prozesse: Testautomatisierung macht nur dann Sinn, wenn die Geschäftsprozesse im Unternehmen stabil und gut dokumentiert sind. Wenn sich die Prozesse ständig ändern, wird es schwierig und teuer, die Testskripte ständig anzupassen. Regelmäßige Nutzung der Automatisierung: Testautomatisierung ist nur dann effizient, wenn sie regelmäßig genutzt wird. Unternehmen müssen sicherstellen, dass automatisierte Tests in den Release-Zyklus integriert werden und bei jedem Deployment ausgeführt werden. Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und Testexperten: Die Erstellung von Testskripten erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachexperten, die die Geschäftsprozesse verstehen, und den Testautomatisierungsexperten, die das technische Know-how besitzen. Nur so können Testfälle erstellt werden, die den realen Anforderungen entsprechen. Verfügbarkeit von Ressourcen: Testautomatisierung erfordert Zeit und Ressourcen, insbesondere in der Anfangsphase der Implementierung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über die notwendigen personellen und finanziellen Mittel verfügen, um die Automatisierung erfolgreich umzusetzen. 4. Nachteile der Testautomatisierung Wie bei jeder Technologie gibt es auch bei der Testautomatisierung einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten: Hoher Aufwand bei der Einrichtung: Die initiale Einrichtung der Testautomatisierung ist zeitaufwendig und teuer. Die Erstellung von Testskripten und die Integration in die bestehenden Systeme erfordert umfangreiche Ressourcen. Begrenzte Flexibilität: Automatisierte Tests können nur die Szenarien abdecken, für die sie programmiert wurden. Wenn unerwartete Änderungen oder neue Anforderungen auftreten, sind manuelle Tests oft flexibler und können besser auf die neue Situation reagieren. Nicht alles kann automatisiert werden: Nicht alle Tests eignen sich für die Automatisierung. Insbesondere Tests, die auf menschlichen Wahrnehmungen basieren (z. B. Usability-Tests), können nicht automatisiert werden. 5. Für welche Unternehmen lohnt sich Testautomatisierung? Testautomatisierung lohnt sich vor allem für Unternehmen, die regelmäßig neue Releases und Updates einspielen und stabile, gut dokumentierte Geschäftsprozesse haben. Unternehmen in regulierten Branchen, wie der Pharmaindustrie, profitieren besonders, da sie strenge Anforderungen an die Validierung und Qualitätssicherung haben. Allerdings sollten Unternehmen bedenken, dass die Automatisierung eines Testfalls etwa fünfmal länger dauert als ein einmaliger manueller Test. Das bedeutet, dass die langfristigen Vorteile der Testautomatisierung nur dann realisiert werden, wenn die automatisierten Tests regelmäßig und über einen längeren Zeitraum genutzt werden. Für Unternehmen mit schnell wechselnden Prozessen oder für kleinere Unternehmen, die selten Updates einspielen, ist Testautomatisierung möglicherweise nicht die beste Lösung. In solchen Fällen könnten manuelle Tests flexibler und kosteneffizienter sein. Fazit: Testautomatisierung – Ja oder Nein? Testautomatisierung im SAP-Umfeld ist eine leistungsstarke Technologie, die Unternehmen dabei helfen kann, ihre Testprozesse zu optimieren und die Qualität ihrer SAP-Lösungen zu verbessern. Doch sie ist kein Allheilmittel und erfordert eine sorgfältige Planung und die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen. Unternehmen mit stabilen Prozessen, regelmäßigen Releases und ausreichenden Ressourcen profitieren am meisten von der Automatisierung. Für Unternehmen, die selten Updates einspielen oder schnell wechselnde Prozesse haben, ist manuelles Testen möglicherweise die bessere Wahl. Bevor Sie sich für die Einführung von Testautomatisierung entscheiden, sollten Sie eine gründliche Analyse Ihrer Geschäftsprozesse und Anforderungen durchführen und sicherstellen, dass Sie über die notwendigen Ressourcen und das technische Know-how verfügen.
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